Rudolf Kägi

(Schriftsteller, 1882 – 1959)

Rudolf Kägi kam am 16. September 1882 in Juckern-Bauma zur Welt. Seine Familie lebte in äusserst bedürftigen Verhältnissen in einem alten Flarz. Kägi selbst war ein kleines Kind von fünf Jahren, als seine Mutter bereits früh verstarb. Kägi blieb mit seinem Vater und einer sechs Jahre älteren Schwester alleine zurück.

Rudolf Kägis Leben kam mittels liebevoller Pflegeeltern dann doch noch in geordnete Verhältnisse. Dabei half er im Stall und auf dem Feld mit und übernahm viele kleinere Dienste für die Pflegefamilie. Sein Vermittler - Primarlehrer Jakob Meier - sorgte sogar dafür, dass der intelligente Knabe die Sekundarschule in Bauma besuchen durfte und anschliessend das Lehrerseminar in Küsnacht absolvierte. 1902 trat er nach seinem Abschluss seine erste Stelle an der Achtklassenschule in Regensdorf an. Zusätzlich wirkte er bei verschiedenen Dorfvereinen als Dirigent. Ab 1913 bis zu seiner Pensionierung war Kägi als Lehrer der Achtklassenschule in Ellikon an der Thur tätig.

Nach seinem Rücktritt verliess er Ellikon und verbrachte seine letzten 20 Jahre in seinem Eigenheim in Tann.

Wie begann nun seine dichterische Tätigkeit? Diese erwachte zum Leben, indem er seinen Schülern kleine Mundartverse ins Album schrieb. Danach kamen weitere Verse für Familienfeste, Schulhauseinweihungen, Sängerfeste etc. dazu. Nebst kleinen Versen schrieb Kägi auch weitere Werke. Den Themenkreis dieser schriftstellerischen Arbeit beschränkte er bewusst auf die Darstellung des zürcherischen Landlebens um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Er veröffentlichte regelmässig Beiträge in Zeitungen - u. a. im "Landboten". Bekannte Werke von Kägi sind "De Flarzbueb" (1942) und "Fäschttag" (1953). Es folgten mit "Juhui e Hochsig" (1955) Erzählungen aus dem Lebenslauf eines Menschen und mit "Ums tägli Brot" (1958) Erzählungen und Gedichte zur traditionellen ländlichen Arbeitswelt.

Kägi verstarb am 25. Januar 1959 in seinem Heim in Tann. Das vollständige Werk des Schriftstellers ist im Archiv der Gemeinde Bauma aufbewahrt, wo es öffentlich zugänglich ist.